#10 Im Griff der Kälte – Teil II

 

Einen wunderschönen guten Abend mein lieber Gesangsverein,

Ein frohes neues Jahr wünsche ich einfach nochmal und leckomio ist die Schrauberhalle gerade kalt, hoffentlich wird „im Griff der Kälte – Teil II“ kein Dreiteiler (Vorsicht Spoiler Alarm für Winter 2018, sollten wir dieses Jahr nicht „fertig werden“ ;-) ), Hatten die Möhre ja 2015 gekauft, aber erst letztes Jahr so richtig angefangen reinzuhauen. Aber es muss ja vorangehen. Die Zeit um Weihnachten und Neujahr bzw. seit dem letzten Eintrag wurde, auch wenn nicht immer regelmäßig so doch wenigstens ab und zu, für weitere Taten genutzt. „Leider“ bin ich jetzt schon für einen Monat in Lissabon und den Monat drauf, also im März sind meine bessere Hälfte und ich dann für ein paar Wochen mit dem anderen Campingbus in Marokko unterwegs. Deswegen hier nochmal ein schnelles Update, bevor bis April erstmal wieder gar nichts passiert. Aber dann hoffentlich geht es Richtung Endspurt und die Temperaturen machen das Arbeiten dann auch wieder etwas angenehmer. Die Sägeblätter der Stichsäge und der Handkreissäge sind getauscht und auch die ersten Probeschnitte sind vollbracht, welche Lust auf mehr machen. Also wie immer die obligatorische Frage an das hier lesende Publikum was ist passiert seit dem letzten Mal? Folgende Dinge wurden von der Liste gestrichen:
  • Wände und Decke isoliert
  • „alle“ elektrischen Leitungen verlegt
  • Außendusche, 12V Außensteckdose und 230V Außenstrom eingesetzt
  • Boden in Fahrerkabine verlegt
  • Truma Heizung und Boiler getestet
  • Noch mehr Airlinerschienen angebracht
  • Kleinvieh
Sicherlich habe ich einige Kleinigkeiten vergessen. So kostete das besorgen von Wandverkleidungen und das ganze Planen auch wirklich Zeit. Leider ist mein Bruder noch immer iwo in Südamerkia mit der Garagenkamera und die Qualität der Fotodokumentation wäre mal wieder hochgradig bescheiden wenn nicht die Spiegelrelfex von meiner Freundin gemacht ab und dabei gewesen wäre, aber leider ist diese nicht immer zur Hand.

Wände und Decke isoliert
19mm Armaflex: schnell und unspektakulär. Wie ich die Türen isoliere werde habe ich bereits hier angeschnitten und mich aber noch nicht final entschieden (klick hier). Danke nochmal für die Antworten. Sobald es vollbracht ist werde ich berichten.


Komplette Leitungen verlegt
Unserer Wände werden mit Wandpaneelen verkleiden, welche teilweise aus Okumbe (4mm) und teilweise aus weiß beschichteter MDF (3mm) Platten bestehen, da wir nicht nachher zu sehr in der Sauna Optik sitzen wollen. Pappel Speerholz für Wandpaneele war auch zuerst eine Option, aber der Gewichtsunterschied ist bei der Menge nicht so eminent und die Oberfläche ist extrem weich. Preislich wesentlich teurer als MDF und wenn ich es am Ende wegen der Saunaoptik dann doch lackiere, habe ich auch nicht viel gewonnen. Zudem werden die Regale aus Holz, sodass die wir eh schon sehr viele Holzelemente im Bus haben werden. Da die Kabel alle hinter die Wandpaneele sollen, haben wir den Grundriss mit Kreide auf den Boden gezeichnet und Teilweise mal mit Pappe ein „Raumgefühl simuliert“. Mit der Festlegung des Grundrisses mit allen 12V Steckdosen und Verbrauchern plus Sicherheiten sind wir dann wie folgt vorgegangen:
  1. Festlegung des Standortes der Elektrik Zentrale, alle Verbraucher und der Versorgungsbatterie
  2. Zurechtschneiden von Unterputzkabelkanälen zu den jeweiligen Verbrauchergruppen
  3. Erstellung von „Kabelbäumen“ durch das Einziehen verschiedenster Kabel (Querschnitten) mit zusätzlich Schnüren für vergessende Kabel (Wenn es eng im Kabelkanal wurde haben Freundin/Ich mich auf die Leiter gestellt und die Kabel so frei hängend verlegt)
  4. Kabelkanäle verlegen
Die Kabelquerschnitte habe ich grob aus dieser Tabellen entnommen (klick hier). Es sollten auch alle außen anzubringende Elektrische Geräte beachtet werden, wie Rückfahrkamera, Scheinwerfer, Hupe etc. Dabei sollte das Kabel niemals über scharfe Kanten laufen, ggf. an bestimmten Stellen zusätzlich geschützet werden. Für die Außenelektrik habe und werde ich diese Durchführungen verwenden (klick hier). Nach Möglichkeit sollte Kabel, welche durch senkrechte Außenwände geführt werden, außen eine leichten Bogen vor dem Durchgang aufweisen, damit der Durchgang nicht der tiefste Punkt des Kabels ist und Regenwasser an diesem entlang ins Fahrzeuginnere drückt (oder Durchführung oberhalb des Verbrauchers). Boah, ich werde zu ausschweifend 8o) . Einen Kabelkanal habe ich auch vom Batteriekasten unter dem Fahrersitz am Fahrzeugrahmen( also am Hauptrahmen) zur am Heck befindlichen Versorgungsbatterie verlegt.





Außendusche, 12V Außensteckdose und Außenstrom eingesetzt
Dieses Schöne Außendusche habe ich gekauft (klick hier). Kein Schnapper, aber dafür hoffentlich etwas hochwertiger. Die Außendusche befindet sich links von dem Sandblechklapptisch, sodass ggf. auch mal der Abwasch damit draußen gemacht werden kann. Rechts vom Sandblech befindet sich ein umgebauter ehemaliger Außenstromanschluss, welcher jetzt eine 12v Zigarettenanzünder beinhaltet, damit man in Zukunft auch draußen 12V griffbereit hat.




Boden in Fahrerkabine verlegt
20 Kilo also 2 Rollen und damit etwa 4qm Alubuthylmatten habe ich auf das Bodenblech der Fahrerkabine geklebt (klick hier). Die Matte selbst hatte keinen Eigengeruch und war sehr gut mit Handschuhen zu verarbeiten (habe ohne Handschuhe angefangen, aber das sorgt für garantiert blutige Finger). Danach habe ich 9 mm Armaflex aufgeklebt und anschließend wieder den originalen Bodenbelag verlegt. Insgesamt relativ zeitraubend und materialintensiv, aber was für ein Vorher und Nachher……NICHT! Gefühlte Grütze, also gemessen am Aufwand echt mau, klar ein Wunder habe ich eh nicht erwartet, aber mindestens eine Veränderung in einer derartigen Güte, welche mich veranlassen würde, diesen Weg der konsequenten Lärmreduzierung weiter zubeschreiten. Jetzt werde ich das Thema Lärmdämmung nochmal neu evaluieren. Aber klar, im Grunde genommen ist es ein Summen Spiel und ich sollte sowohl die Motorabdeckung innen und außen als auch den gesamten Motorkanal isolieren, sobald der OM616 gegen den 314 getauscht wird (falls wir uns für diese Aktion echt noch aufraffen werden). Ich denke jedenfalls nicht, dass einer jetzt in meinen Düdo eine Runde dreht bzw. mitfährt und danach fröhlich quiekt: Was ist denn bitte mit deinen DüDo los? Der ist aber leise! Wenn man es nicht weiß, dann merkt man es wahrscheinlich auch nicht. Wenigsten haben wir jetzt noch ein bisschen wärme Isolierung am Boden. Zudem haben wir die Einstiege neben Alubuthyl und Armaflex mit Teppich beklebt.

Truma Heizung und Boiler getestet
Vor 2 Jahren ausgebaut und natürlich insgeheim gehofft die Dinger laufen erste Sahne, aber Pustekuchen. Zuerst habe ich für die beiden Steuerungen die Kabel gelötet, da diese beide über eine Kante verliefen und daran bis zum Kabelbruch aufgescheuert waren. Ich habe dann die Steuerungen erwartungsvoll angeschlossen, aber die Heizung hat sofort Fehler angezeigt. Da die Truma Heizung von 1989 ist, bekommt da nicht mehr so viel Support. Also haben wir uns im Netz schlau gemacht, die Kunke Relais mit neuen Dioden wieder zum Laufen gebracht, mehrere Transistoren auf Verdacht getauscht und und und, aber wir haben die Heizung nicht zum Laufen gebracht. Habe noch eine Eberspächer Dieselstandheizung im Regal liegen, aber wie gut die mittlerweile ist weiß ich nicht, vor 5 Jahren beim Ausbau lief diese noch, aber will ich mir wirklich die nächste Baustelle aufmachen? Weich gekocht wie ich bin spiele ich mittlerweile mit dem Gedanken mir eine Planar 44 zu holen, die sind ja wirklich nicht mehr so extrem teuer und mein Gastank wird geschont. Bevor ich da meine wertvolle Zeit an zusätzlichen Baustellen verprasse… Jedenfalls ist der verkackte ;-( Boiler noch nicht mal angegangen und ich hatte in der Kälte keinen Nerv zu messen woran das liegt. Zu allem Überfluss ist auch noch der Kessel undicht, dass stufe ich aber eher als Kleinigkeit ein, ausgebaut ist er jetzt schon mal. Halte euch auf dem laufenden wie es mit dem Truma Fiasko weitergeht.

Kleinvieh
Leider markierte unser Bus relativ hoheitlich sein Revier mit Diesel. Deswegen wurden bei der geliebten Sternenapotheke nicht ein, sondern sogar (nach Rücksprache mit dem Mitarbeiter) gleich zwei Meter der
nicht ganz günstigen Leckölleitung (meine mich zu erinnern von ~18€/m) geordert und verbaut. Wie sich rausstellte, benötigt wir jedoch nur einen Meter davon, sodass unsere MB100 sobald dieser aus Marokko wieder eingeschifft wurde mit den Resten versehen wird. Wir werden sehen, ob es die Leckölleitung oder
die Düse war/ist. Bis jetzt sieht es ganz gut aus.


Außerdem haben wir das Gestell des Beifahrersitzes und die Kiste des Fahrersitzes etwas angeschliffen und dunkel lackiert. Mir ist aufgefallen, dass aus dem Fahrersitz ein Stromkabel kommt. Da dies alte Ducato Sitze sind (jedenfalls habe ich diese Sitze in einem 80er Jahre Ducato mal gesehen), weiß ich nicht, ob es sich bei den Kabeln um eine Sitzheizung (wäre zu schön) oder um einen Schalter für fehlendes Anschnallen etc. handelt. Der Beifahrersitz hat jedenfalls kein derartiges Kabel. Einfach mal mit 10A abgesichert Strom anschließen und nach ein paar Minuten raus setzen %-/? Neben der Bodenisolierung in der Fahrerkabine haben wir die Radkästen sowohl mit Alubuthylmatten als auch mit 19 mm Armaflexmatten beklebt.

Hier mal ein wenig Raumgefühl :-P :

Auf die original Bodenplatten haben wir 20mm Hohe Holzlatten geschraubt. In die freien Felder wird 19mm Armaflexisolierung geklebt. Die Verlattung wurde an die später zu befestigenden Möbel orientiert. Auf die Verlattung kommen dann OSB Platten. Auf diese werden die Möbel geschraubt. Der Bodenbelag wird verklebtes Eichenpacket (sind nur max 2m²).

Ausblick:
Das war das Update in aller bescheidenen Kürze. Als nächstes werden müssen wir alle Außenscheinwerfer/Kamera/Hupe/Kanuhalterung anbringen, damit wir im Deckenbereich die Verkleidungen anbringen können. Die Seitenverkleidung würde ich am liebsten erst in Angriff nehmen, wenn ich genau weiß, was für ein Warmwasser und Heizungssystem wir bei uns verbauen werden.
Im April werden die Arbeiten fortgesetzt und dann natürlich auch wieder ein bisschen berichtet.

Schönen Gruß aus Portugal

slow